War Großvater ein Nazi? Diese Frage stellt Jens Schanze seiner Mutter. Nach jahrzehntelangem Schweigen tauchen in der Familie plötzlich Informationen über den Großvater auf, die nicht zu dem liebevollen Bild passen wollen, das die Mutter in ihren Erzählungen immer vermittelt hat.
Jens Schanze und seine vier älteren Schwestern haben den Großvater, der 1954 verstarb, nie kennen gelernt. Als die Mutter sich entschließt, die kritische Beschäftigung mit ihrem Vater zuzulassen, wird offenbar, dass unter der Oberfläche der täglichen Normalität seit über 60 Jahren ein bisher unbearbeitetes Trauma schlummert. Eine aufwühlende und höchst emotionale Reise beginnt.
Dass die Familie in dieser Hinsicht kein Einzelfall ist, belegt das Ergebnis einer Emnid-Umfrage aus dem Jahr 2002. Demzufolge glaubt fast die Hälfte aller Deutschen, dass die eigenen Angehörigen dem Nationalsozialismus kritisch gegenüberstanden. Jens Schanze, Jahrgang 1971, erforscht in "Winterkinder" das Familiengedächtnis seiner Eltern und Geschwister aus Sicht der Enkelgeneration. Im Zentrum des Films steht die siebzigjährige Mutter, die sich im Verlauf der Dreharbeiten ihren Erinnerungen stellt. Der Sohn reist mit ihr, seinem Vater und dem Film-Team ins niederschlesische Neurode, heute das polnische Nowa Ruda, wo sie bis 1945 aufwuchs.
Der Großvater, bis zuletzt ein überzeugter Nazi-Funktionär, war dort als Bergbauingenieur in leitender Stellung tätig. Jens Schanze begleitet diese Reise und den familiären Erinnerungsprozess behutsam mit der Kamera, ohne in der Position des reinen Beobachters zu bleiben. Auf sehr intime und unspektakuläre Weise zeigt der Film, dass Verdrängtes und Verschwiegenes von Generation zu Generation weitergeben wird und so lange nachwirkt, bis eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit erfolgt.
War Großvater ein Nazi? Diese Frage stellt Jens Schanze seiner Mutter. Nach jahrzehntelangem Schweigen tauchen in der Familie plötzlich Informationen über den Großvater auf, die nicht zu dem liebevollen Bild passen wollen, das die Mutter in ihren Erzählungen immer vermittelt hat.
Jens Schanze und seine vier älteren Schwestern haben den Großvater, der 1954 verstarb, nie kennen gelernt. Als die Mutter sich entschließt, die kritische Beschäftigung mit ihrem Vater zuzulassen, wird offenbar, dass unter der Oberfläche der täglichen Normalität seit über 60 Jahren ein bisher unbearbeitetes Trauma schlummert. Eine aufwühlende und höchst emotionale Reise beginnt.
Dass die Familie in dieser Hinsicht kein Einzelfall ist, belegt das Ergebnis einer Emnid-Umfrage aus dem Jahr 2002. Demzufolge glaubt fast die Hälfte aller Deutschen, dass die eigenen Angehörigen dem Nationalsozialismus kritisch gegenüberstanden. Jens Schanze, Jahrgang 1971, erforscht in "Winterkinder" das Familiengedächtnis seiner Eltern und Geschwister aus Sicht der Enkelgeneration. Im Zentrum des Films steht die siebzigjährige Mutter, die sich im Verlauf der Dreharbeiten ihren Erinnerungen stellt. Der Sohn reist mit ihr, seinem Vater und dem Film-Team ins niederschlesische Neurode, heute das polnische Nowa Ruda, wo sie bis 1945 aufwuchs.
Der Großvater, bis zuletzt ein überzeugter Nazi-Funktionär, war dort als Bergbauingenieur in leitender Stellung tätig. Jens Schanze begleitet diese Reise und den familiären Erinnerungsprozess behutsam mit der Kamera, ohne in der Position des reinen Beobachters zu bleiben. Auf sehr intime und unspektakuläre Weise zeigt der Film, dass Verdrängtes und Verschwiegenes von Generation zu Generation weitergeben wird und so lange nachwirkt, bis eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit erfolgt.